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Johanna Penz, Macherin der ART Innsbruck, die erst kürzlich über die Bühne ging, ist sauer. Man sehe sich mit einer „Kampagne“ gegen die Messe konfrontiert, die seit Jahren in regelmäßigen Abständen aufflamme: „Solche polemischen Misstöne sind gerade in einer wirtschaftlich ohnehin schon schwierigen Zeit alles andere als hilfreich“, ärgert sich Penz. Mit derartigen Querschüssen werde jahrelange Aufbauarbeit einfach zunichte gemacht, heißt es in einer Presseaussendung. Von Antje Mayer.

Ärger um die ART Innsbruck

Die „Anti-Innsbruck-Stimmungsmacher“ ahndet Penz beim Österreichischen Galerienverband, der habe sich angeblich negativ über die Qualität ihrer Messe ausgelassen, die sie bewusst nicht nur für Sammler, sondern auch für Einsteiger und neue Zielgruppen konzipiert hätte. Penz spricht von „wenig freundlichen Tönen“ in der Vergangenheit und einem „angespannten Verhältnis“. „Die ART Innsbruck ist ein privatwirtschaftliches geführtes Unternehmen. Wir müssen uns daher auch nach den Gegebenheiten des Marktes und dem regionalen Einzugsgebiet richten“, verteidigt Penz ihre Messe. „Das mag für den einen oder anderen Anhänger eines elitären Kunstverständnisses mitunter desillusionierend sein.“
Hans Knoll, Vorsitzender des Verbandes österreichischer Galerien moderner Kunst, kann die Aufregung hingegen nicht verstehen. Man habe sich als Verband nie, so betont Knoll, negativ über die ART Innsbruck geäußert. Vielmehr müsse man, wenn schon, die Stimmungsmacher unter den Galeristen suchen. Vom Verband selbst sei selbstverständlich nie etwas Entsprechendes nach außen kommuniziert worden und solche Beurteilungen lägen nicht im Interesse des Galerienverbandes. „Über die Qualität und die Teilnahme an Kunstmessen zu entscheiden, ist selbstverständlich Aufgabe der einzelnen Galerien und nicht des Galerienverbandes“, heißt es in einer Gegendarstellung. „Mit solchen Presseaussendungen“, so Knoll, „schadet sich Penz doch im Grunde nur selbst.“
Die kämpft hingegen um den Ruf „ihres Babys“. Hintergrund des Streites sei, so Penz, dass ein paar (wichtige) Galerien aus Wien gemeinsam entschlossen hatten (auch Krinzinger, Hilger, Lindner, Insam), heuer nicht mehr in Innsbruck teilzunehmen, weil man mit der Qualität im vergangenen Jahr nicht zufrieden gewesen sei. Erschwerend kam dabei sicher die schwierige wirtschaftliche Lage hinzu. Die Kritik sei, meint Penz, ihr gegenüber ungewöhnlich harsch geäußert worden.
2003 habe sie aber die Leitung der ART Innsbruck interimistisch einem anderen Veranstalter übertragen, verteidigt die sich, weil sie ein Kind bekommen hatte. „Nie wieder!“ weiß heute Penz. Der habe sicherlich Fehler gemacht. Heuer hätte sie wieder persönlich die Zügel in der Hand gehabt und für Qualität garantieren können: „Das Niveau der Messe wäre durch die bekannten Wiener Galerien nur noch besser geworden“, so die ART Innsbruck-Leiterin. Nun stehe eine Aussprache aus.



erschienen im Informationsdienst Nr.297/ 18.März 04,S.18ff