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Was bekanntlich die kunst.wien im MAK bis heute nicht ist, ist immerhin die ART Innsbruck: International. Wirtschaftsprofi und Kunstquereinsteigerin Johanna Penz veranstaltet sie heuer vom 27. Februar bis 1. März 2004 nun immerhin schon zum achten Mal im Messezentrum Innsbruck (Halle 4). Von Antje Mayer.

ART Innsbruck Vorbericht

60 bis 65 Aussteller, unter anderen aus der Schweiz, Italien, Deutschland und natürlich Österreich, werden dort vor allem Kunst nach 1960 zu verkaufen versuchen. Für junge Galerien oder Galerien aus Osteuropa gibt es keine Sonderwurst. Zahlt sich wohl nicht aus. 9.000 Besucher schätzt Penz werden wieder in die schöne Tiroler Hauptstadt pilgern. Die ist von hohen Berggipfeln umzingelt, aber nicht gerade als Hochburg zeitgenössischer Kunst bekannt. Aber dafür liegt sie geografisch günstig: ein Katzensprung von Südtirol, Italien, der Schweiz und dem Süden Deutschlands.
Die ART Innsbruck reüssiert inzwischen kommerziell erfolgreich. Dennoch: sie ist und bleibt eine eher kleine Messe, die sich nicht ausschließlich an Sammler wenden kann, sondern jedes Jahr auch Einsteiger kräftig ködern muss. Damit letzteren das Geldbörserl auch schön locker sitzt, sollen die Galerien an ihren Ständen sogenannte „Nice Price Corner“ ausweisen, für Preisgünstiges unter der „magischen Grenze“ von 2.000.- Euro. „Wir wollen damit neue Publikumsschichten ansprechen, die beim Kunstbummel durch die ART Innsbruck Hemmschwellen abbauen sollen. Auch wenn wir keine Stadt von Kunstweltrang sind, so machen wir das durch Herzlichkeit, Begeisterung und exzellentes Marketing wieder wett“, ist Johanna Penz überzeugt.
Auf das dieses Versprechen halte. „Kunsthandwerklerisch und geschmäcklerisch“ wie die heimische Presse im vergangenen Jahr über die ART Innsbruck ätzte, solle es heuer nach Möglichkeit nicht wieder werden. Penz hatte 2003 wegen ihres Babys die Lizenz kurzfristig an die Congress Innsbruck GmbH abgegeben, die aber das Programm zu sehr verwässerte und sehr viele Stammkunden damit vergraulte.
Heuer will die Veranstalterin unbedingt wieder für Qualität sorgen und dazu gehört auch die jährliche Sonderausstellung „Junge Kunst auf der ART Innsbruck“, „die sich zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt hat,“ freut sich die Messechefin. Im Rahmen dieser Trendshow will die Stadt-Kuratorin Magdalena Hörmann heuer Tiroler Nachwuchstalente präsentieren. Gute Idee, denn die machen zusehends international nicht nur mit exzellenter Architektur und Musik, sondern auch mit ebenso guter bildender Kunst von sich hören. Der Kunstproduktion in Tirol waren bekanntlich die hohen Berggipfel und das raue kulturelle Klima schon von jeher zuträglich. Aber auch sonst geben sich die Tiroler in vergangener Zeit, so scheint’s, teilweise verdächtig kulturinteressiert. Warum nur? Die Lösung erfahren sie demnächst. Bis dahin: Ein herzliches Ski Heil!



erschienen in Kunstzeitung Nr.90/Febr.04,S.20
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