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Das größte Bundesland von Österreich, Niederösterreich, hat in den vergangenen Jahren in Sachen Kunst ordentlich etwas vorgelegt. Von Antje Mayer.

Das Niederösterreichische Landesmuseum wird eröffnet

Die Kunstprojekte im öffentlichen Raum etwa, die Katharina Blaas-Pratscher von der Niederösterreichischen Landesregierung kuratiert, stoßen angesichts ihrer hohen Qualität über die Grenzen Österreichs hinaus auf große Resonanz. Die Kunsthalle Krems (zur Zeit „Helmut Newton - Work“ bis 5. Januar) bietet ein Programm, das den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Das Volksmusik-Festival „Glatt & Verkehrt“ (Juli/August) gilt als einer der weltweit wichtigsten Ereignisse in diesem Genre. Im September vergangenen Jahres nahm man das erste Karikaturmuseum Österreichs in Krems von Architekt Gustav Peichl in Betrieb. Lediglich vier Beispiele einer im Großen und Ganzen höchst engagierten Kulturpolitik.

Nun hat das finanziell potente Land Niederösterreich noch einmal nachgelegt und sich ein Landesmuseum geschenkt, das von 14. bis 17. November mit einem unfangreichen Programm eröffnet wird.
Im neuen Regierungsviertel in der Landeshauptstadt St. Pölten, mitten auf dem Acker, zwischen dem neuen ORF Landesstudio (ebenfalls von Gustav Peichl) und unweit des spektakulären Festspielhaus-Würfels des Grazer Architekten Klaus Kada, hat Hans Hollein sein erstes Museum in Österreich hingesetzt.


Dort wird nicht nur multimedial Landes- und Naturkunde vermittelt werden, sondern auch die große Kunstsammlung mit Schwerpunkt Niederösterreich. Hauptwerke der Gotik, wie die Flachauer Madonna, die Tafeln des Meisters des Florian-Winkler-Epitaphs, Exponate aus der Donauschule, Renaissance, Barock, Impressionismus und Expressionismus. Genrebilder, Porträts und Stilleben unter anderen von bekannten Namen wie Leopold Kupelwieser, Friedrich Gauermann, Johann Michael Neder, Albert Schindler oder Ferdinand Georg Waldmüller. Auch der Nachlass des österreichischen Bildhauers Anton Hanak ist dort zu sehen. In regelmäßigen Intervallen werden außerdem Sonderausstellungen gezeigt aus den Ankäufen der zweiten. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Direktor des Landesmuseums ist im übrigen Carl Aigner, der auch die Kunsthalle Krems führt.



erschienen in Kunstzeitung Nr.75/Nov.02,S.6
> Niederösterreichisches Landesmuseum