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Die Galerie für Moderne Kunst in Bologna, die bisher auf dem Messegelände Fiera außerhalb des Zentrums positioniert war, wird 2005 wieder mitten in die Stadt ziehen. Neues Heim ist die renovierte alte städtische Brot- und Pastafabrik nebst neuem Anbau und Turm nach Plänen des 1997 verstorbenen italienischen Stararchitekten Aldo Rossi. Von Antje Mayer.

Bologna bekommt einen neuen Kulturdistrikt

„Man erhoffte sich von dem alten Museum auf dem Messegelände Synergien mit der Wirtschaft“, erklärt Peter Weiermair, ehemals Salzburger Rupertinumchef und seit 2001 Direktor der Galleria d’Arte Moderna di Bologna. „Doch die ergaben sich nicht. Wir hatten einfach zu wenig Besucher“, erklärt Weiermair (Jahrgang 1944).

Das soll sich nun bald ändern. Der Großteil des Rohbaus und der umfangreichen Renovierung konnte heuer fertiggestellt werden, berichtet Peter Weiermair, nun werde an der Logistik, an den Sicherheitsvorkehrungen und der Einrichtung gebastelt. Mai 2005 soll dann das neue Haus mit einer Ausstellungsfläche von 1.100 m² nebst Cafeteria und Büchershop eröffnet werden.

Mit dem neuen Museum entsteht ein ganzer Kulturdistrikt vergleichbar mit dem Wiener Museumsquartier im Zentrum Bolognas um den Cavaticco Park. „Aber um sehr viel mehr Grün herum und nicht mit einer derartigen Gefängnishof-Atmosphäre wie in Wien“, unkt Peter Weiermair. Das neue historische Ensemble aus drei Jahrhunderten soll ebenfalls nach Plänen von Aldo Rossi entstehen. So ist in die „einst vernachlässigte Gegend“ (Weiermair) bereits die Kunsthochschule (DAMS) gezogen und in das einstige städtische Fleischerhaus die Abteilung für experimentelle Musik und Theater der Universität von Bologna umgesiedelt. Hinzu gekommen sind ein Musikauditorium, Filmstudios, ein Theater, zwei Kinosäle und die Filmbibliothek mit einer der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen des italienischen Films.

In die neue Galleria d’Arte Moderna zieht dann 2005 auch das Museo Morandi, das derzeit noch im Rathaus im ehemaligen Palazzo d'Accursio am Hauptplatz untergebracht ist. Die Sammlung des Künstlers Giorgio Morandis mit alter bis moderner Kunst bildet dann deren Kernstück. Mit der Eröffnung wird sich das Museum außerdem einen neuen Namen geben: Galleria D`Arte Moderna e Contemporary Giorgio Morandi





Bis 31. August zeigt die Galleria D`Arte Moderna Zeichnungen von Raymond Pettibon aus den Jahren 1973-2003 und eine Retrospektive des Fotografen Anton Corbijn.
erschienen im Informationsdienst Nr.282/31.Jul.03