Aktuell *Ost Über Uns Archiv Impressum English




Anne Dymek war unterwegs in Berlin und befragte Menschen auf der Straße nach dem "Osten". Diesmal: Kathrin Weger, 34 J., Make-up und Hairstylistin, geb. in Frankfurt an der Oder. Ihr Motto: „Berlin lebt die Osterweiterung am Beispiel der Wiedervereinigung positiv vor.“ Von Anne Dymek.

Sexy! Erotisch! Einfach k"östlich"-Teil 4

„Im Kontext der Wiedervereinigung Deutschlands stellt Berlin in meinen Augen eine sehr interessante Stadt bezüglich des Themas Osterweiterung dar. Auf kleinem Raum trafen Ost und West aufeinander und mussten von heute auf morgen nebeneinander oder besser miteinander leben. Und was ist daraus geworden? Nach und nach hat der Westen immer größere Augen bekommen und stillschweigend den Osten überholen gelassen. Die anfangs unterschätze Lebensqualität wird jetzt offen bewundert. Das ist etwas, das Berlin, wahrscheinlich aufgrund seines Großstadtcharakters, sehr gut hinbekommen hat: den Osten gedeihen zu lassen, seine Entfaltung zu unterstützen, anstatt einen Strich durch die Rechnung zu machen. Innerhalb von Deutschland hat das ja leider nicht so gut funktioniert. Ostdeutschland wurde vom Westen korrupt misshandelt, die Größe der Aufgabe einer Vereinigung unterschätzt. Nun hat der Westen erst einmal kapituliert und Osten Deutschlands kommt erstmals zu Wort. Zwei wichtige Beispiele, um sich Gedanken über die Osterweiterung zu machen. Deutschland und Berlin. Wie sollte es nicht aussehen- wie kann es funktionieren. Ich persönlich komme aus der ehemaligen DDR und fühle mich dem Osten im allgemeinen sehr verbunden. Es gibt jede Menge Dinge, die die westlichen Länder vom Osten lernen können. Ich spreche von in meinen Augen sogenannten pro-sozialen Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Loyalität, Respekt, Disziplin. Klingt das DDR-lastig? Dann sollte man sich vielleicht einmal öffnen für Instruktionen und den Pauschalierungen den Laufpass geben. Alles hat zwei Seiten. Manche russischen Kosmetikerinnen sind sich heute schon zu fein, ihren selbst produzierten Arbeitsmüll wegzuräumen. Die haben vielleicht ein bisschen zu einseitig mit westlichem Lebensstandard geliebäugelt. Während die jungen, tagelang stummen und naiven Models noch etwas lernen können.“