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Von Antje Mayer.

Gemischtware

Die „Art Innsbruck“ findet heuer zum 11. Mal statt

Von den Guten und Großen in Österreich für Gegenwartskunst ist keine dabei, die Ropac Galerie nicht, ebenso wie Krinzinger, Kargl, Hilger oder Meyer Kainer, nicht einmal einer der wichtigsten Galerien Innsbrucks für Gegenwartskunst: die Thoman Galerie. Aber trotzdem ist die Kunstmesse „Art Innsbruck“ (15.2. bis 18.2.2007 in der Messehalle 4) ein unternehmerisch erfolgreiches Gesellschaftsevent: Immerhin zum 11. Mal findet sie inzwischen statt. 70 Aussteller aus zehn Nationen (viele aus der unmittelbaren geographischen Nachbarschaft, vor allem aus Deutschland und Italien) haben sich angemeldet und bieten den von der Messeleitung kolportierten 13.000 Besucher ihre „Kunst“ an: Gemischtware von Malerie, Grafik, Skulptur, Foto bis hin zu Bilderrahmen, Posterdrucke, Kunsthandwerk und Künstlerbedarf. Was die Platzhirsche von Kargl bis Krinzinger an elitärer Kunst anbieten, entspricht offensichtlich nicht unbedingt dem Geschmack und dem Geldbeutel eines jedem. Muss man nicht verstehen, kann man aber immerhin respektieren.
Die Medien sparten vergangenes Jahr ja nicht mit Schlagzeilen über spektakuläre Preissteigerung von Kunst, was das Publikum auf Events wie die „Art Innsbruck“ zusätzlich locken dürfte, auch wenn dort kaum jene Kunst zu finden ist, auf die solche Meldungen letzlich zutreffen. Zu großen Teilen sind die Besucher in Innsbruck Kunstkauf-Einsteiger. Die gilt es zusätzlich zu entertainen. Messeleiterin Johanna Penz muss sich dafür jedes Jahr einiges einfallen lassen: So wird heuer wieder die Druckwerkstatt, Seminare und die Aktion „nice price“ angeboten; Kunst zum limitierten Preis von bis zu 2.000.- Euro. Zum ersten Mal steigt diesmal am 16. Feburar 2007 ein Art-Clubbing für ein „jüngeres lebensfrohes Publikum“ (Penz) und eine Charity-Modeschau zum Sehen und Gesehenwerden.
Sonderaustellungen sollen zum Kunstkauf animieren. Der Wiener Kunsthandel Stock zeigt etwa eine Werkschau aus ihrem Bestand, die die Entwicklung vom Dadaismus zum Surrealismus veranschaulichen soll. Das 1. Österreichische Rahmenmuseum Hofinger aus Innsbruck präsentiert Rahmen aus fünf Jahrhunderten speziell aus Tirol von Künstlern wie Albin Egger-Lienz, Max Weiler oder Paul Flora. Junge Kunst fördert die Stadt Innsbruck und das Land Tirol: Diesmal wird die offene Innsbrucker Künstlergruppe „plattform kunst/öffentlichkeit“ (seit 2001) eine Koje mit ihrem Projekt „bypass“ bespielen. Performances wurden angekündigt.
Ein bisschen von jedem was und nichts so richtig? Veranstalterin Johanna Penz setzt jedenfalls auf gute Atmosphäre und niedrige Hemmschwellen: „Die Stimmung ist sehr familär und offen. Ich glaube, dass gerade diese Authentizität und Selbstverständlichkeit, mit der sich die Aussteller in Innsbruck präsentieren, ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor der Messe ist.“



Artikel erschienen in Kunstzeitung 02/2007
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