Von Antje Mayer.
Von Antje Mayer.
Es ist eigentlich alles ziemlich schnell gegangen, damals, vor knapp zweieinhalb Jahren. Nikolaus Oberhuber sollte seiner Mutter, Rosemarie Schwarzwälder, Leiterin der Galerie nächst St.Stephan und Grande Dame der Wiener Kunstszene, de der Art Cologne wie immer beim Aufbauen helfen. Als er dann – „mehr aus Zufall“ -ein Bild verkaufte, fragte ihn seine Mutter, ob er sich vorstellen könne ins Galeriegeschäft einzusteigen.
„Als Nikolaus Ja sagte, war ich völlig überrascht“ gibt Schwarzwälder heute zu. „Mein Sohn hatte während seiner Studienzeit einen Musikvertrieb für „Underground Hip Hop“ aufgebaut, eine Radiosendung gemacht und gerade sein Studium der Volkswirtschaft in der Schweiz abgeschlossen.“ Für den war die Umstellung jedoch gar nicht so groß: „Ich war von Kindesbeinen an von Kunst und Künstlern umgeben“, erzählt der Dreißigjährige. Er hörte seiner Mutter oft bei Gesprächen mit Künstlern und Sammler zu und genießt es bis heute, mit seinem Vater, de österreichischen Künstler Oswald Oberhuber, ins Museum zu gehen. Von ihm hat Nikolaus auch seinen bekannten Nachnamen. Sein Vater war bis 1978 Leiter der Galerie nächst St. Stephan und legendärer Rektor der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.
Ist so ein familiärer Hintergrund nicht auch manchmal belastend? Nikolaus Oberhuber ist sich klar darüber, dass er auf gewisse Weise privilegiert ist, aber er begegnet dem mit großem Respekt. Man glaubt dass dem Nachwuchsgaleristen tatsächlich – genauso, wie man ihm abnimmt, dass er wohl keine Autoritätsprobleme mit seiner Mutter kennt. Ob der Junior vorhat, die Galerie seiner Mutter einmal zu übernehmen, so wie sie einst von seinem Vater Oswald Huber? „Meine Pläne für die Zukunft stehen noch nicht fest. Die Musik ist nach wie vor ein Thema für mich.“ Wäre die Mutter traurig wenn der Sohn wieder seine eigenen Wege gehen würde? Rosemarie Schwarzwälder sieht das gelassen: „ Nikolaus kuratiert viele Ausstellungsprojekte inzwischen völlig selbstständig, bringt frischen Wind in die Galerie, viele Ideen und Kontakte zu Künstlern seiner Generation. Aber wissen Sie was: Man besitzt Kinder doch nicht.“