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Von Redaktionsbuero.

Wohin mit Europa?

Träumen sie den europäischen Traum?

Haben Sie auch einen europäischen Traum wie der US-amerikanische Ökonom Jeremy Rifkin?
Bezeichnen Sie sich, wie der britische Premier Tony Blair, als ein „leidenschaftlicher Europäer“ oder fühlen Sie eher mit der ukrainischen Pop-Ikone Ruslana Lyzhichko, die „Politik langweilig“ findet?
Aber wären Sie dann auch bereit, für Ihre demokratischen Ideale in den Hungerstreik zu treten? Das jedenfalls hat Ruslana Lyzhichko während der „Orangen Revolution“ in der Ukraine getan.
Wie auch immer, Sie wissen so gut wie wir: In Europa ist derzeit nicht alles eitel Wonne. Heftiger denn je ist die Debatte über die Zukunft der Europäischen Union entfacht: Die direkte Ablehnung der EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden, die festgefahrenen Budgetverhandlungen, ein undurchsichtiger Bürokratieapparat oder die jüngsten Anschläge scheinen, nicht zuletzt in emotionaler Hinsicht, das Projekt Europa zu gefährden und Ängste auf regionaler und nationaler Ebene freizusetzen.
Wir glauben trotz der Krisen immer noch fest an die Idee Europa. Nur: Wie soll es weitergehen? Wir haben dazu Menschen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft befragt und einige erstaunlich neue Antworten dazu erhalten.
Ein streitbarer Wegbegleiter von Europa, der in der Krise die Chance sieht, ist der ÖVP-Politiker Erhard Busek. Er wagt im Interview mit „Presse“-Journalist Michael Prüller einmal die Grundsatzfrage: Will Europa sich selbst überhaupt – oder nicht?
Aus der Sicht Jeremy Rifkins, den wir für Sie eigens in München anlässlich der Verleihung des internationalen Buchpreises „Corine“ getroffen haben, ist Europa das einzige politische Modell weltweit, das so etwas wie globale Verantwortung stärken kann. Für Rifkin gründet sich Europa nämlich nicht auf dem Begriff der „Autonomie“, sondern auf dem des „Eingebundenseins“. Der Historiker Karl Schlögel gibt sich weniger abstrakt: Im Gespräch mit dem Journalisten Bert Rebhandl erzählt er, warum man Europa auch auf einem riesigen Basar für Gebrauchtwagen in Litauen entdecken kann. Keine Kontaktschwierigkeiten mit Europa zeigt auch Sängerin Ruslana Lyzhichko (im Interview mit Moskau-Korrespondent Eduard Steiner). Im Gegenteil: Sie nutzt ihren enormen Bekanntheitsgrad als UNICEF-Botschafterin und Unterstützerin der OSZE im Kampf gegen den Menschenhandel.

Und: als Ausblick auf unseren zweiten Schwerpunkt „Rumänien“ in unserem Magazin REPORT der wunderbare Reisebericht von Sybille Hamann und Bernhard Odehnal aus Transsilvanien. Vieles mehr über die rumänische Film- und Galerienszene, Statements zum Ceauşescu-Palast u. a. – im REPORT, den Sie ganz einfach und gratis unter der E-Mail-Adresse kontakt@kontakt.erstebankgroup.net bestellen können.

Herzlichst verbleiben Manuela Hötzl und Antje Mayer



Artikel erschienen in: REPORT. Magazin für Kunst und Zivilgesellschaft in
Zentral- und Osteuropa,September 2005
> Link: REPORT online > Link: Redaktionsbuero-