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Die Kultur kommt. In der gesamten EU übertrifft einer aktuellen Studie zufolge der Zuwachs an Arbeitsplätzen in der Kultur den der allgemeinen Wirtschaft um ein Dreifaches. In Zahlen: 7,2 Millionen Beschäftigte, Selbstständige, Freelancer oder Angestellte agieren derzeit europaweit in einem neuen Berufsfeld, dass Konjunktur zu verzeichnen hat: dem Kultur-Unternehmertum. Von Antje Mayer.

Kultur-Unternehmertum

Kulturmanagementkurse hoch im Kurs

Um dieser neuen Entwicklung Rechnung zu tragen, überschwemmen derzeit eine Unmenge an Kulturmanagement-Kursen den Markt. „Zu dem Zentrum für Kulturmanagementausbildung“ soll etwa Salzburg werden, wie kürzlich das dort ansässige und renommierte „International Center for Culture & Management“ (ICCM) verkündete. Sein Programm "Leadership in Culture" kann nun mit dem MA abgeschlossen werden. Mit einem Zusatzsemester, gibt es außerdem die Möglichkeit, das MBA in International Arts Management zu bekommen. Wer diesen Herbst noch mit dem Programm am ICCM beginnt und den Full-Time –Kurs für gesalzene 6.540.- Euro pro Semester bucht (insgesamt zwei), kann nächstes Jahr bereits mit MA und MBA absolvieren.

Nun sitzen naturgemäß in der Hauptstadt Wien, nicht im kleinen Städtchen Salzburg besonders viele Kulturunternehmen. Dort bietet sich dann auch ein besonders großes Angebot an: Da wären der „ECM“ , der berufsbegleitende postgraduale Universitätslehrgang „Exhibition and Cultural Management“ an der Universität für angewandte Kunst und das „IKM“, das Institut für Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst

Für die Profis unter den Kulturunternehmern, die nicht das zehnte Mal die Definition des Begriffs „Marketing“ auf einer Flipchart erklärt haben wollten, aber an einer Weiterbildung interessiert waren, gab es bisher wenig. Nun hat sich das 1994 gegründete, selbst tragende und in der Ausbildung von Kreativkräften engagierte Wiener „Institut für Kulturkonzepte“ unter seiner Direktorin und Gründerin Karin Wolf ein Herz gefasst und den postgradualen und berufsbegleitenden Universitätslehrgang „Kultur & Organisation“ (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften) aus der Taufe gehoben.

Heuer findet dieser zum zweiten Mal von Oktober 2003 bis April 2004 statt. Zielgruppe sind Führungskräfte, die bereits in Unternehmen wie Museen, Theatern oder Galerien arbeiten und während nur sieben Monaten an insgesamt zwölf Wochenenden das wichtigste Knowhow etwa in den Bereichen Kulturfinanzierung, Pressearbeit, Kulturmarketing, Konfliktmanagement oder Internationales Kulturmanagement erlernen wollen. Gearbeitet wird anhand von realen Projekten in kleinen „handverlesenen“ Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern, darunter erfahrungsgemäß die Mehrzahl Frauen.

Im Vergleich eher wenig, 4.800.- Euro, muss man für den Kurs berappen und kann dafür noch ein zehnstündiges „individuelles „Karriere-Coaching“ in Anspruch nehmen. Stipendien werden vermittelt. Eine Kulturfahrt nach Brüssel kann extra gebucht werden. Bei Erfolg gibt es ein richtiges Uni-Diplom, das man sich dann entweder hinter den ledernen Chefsessel oder entspannt aufs Klohäusl hängen kann.




erschienen in Kunstzeitung Nr.85/Sept.03,S.20
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