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Auf der Website des taurin- und koffeinhaltigen österreichischen Erfrischungsgetränks Red Bull (www.red-bull.at) gibt es tatsächlich eine Rubrik „Culture“. Dort finden Sie intellektuell Anspruchsvolles wie die Taurus World Stunt Awards, die Gletscherglamour-Show Hannibal und neben der zugegeben sehr renommierten Music Academy Rom, den Graffiti Jam. Red Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz, der stets Jeans und Dreitagebart tragende Österreicher und Dollar-Milliardär hatte sich bisher eher mehr für Extremsport, flotte Flieger und Rennautos interessiert, eher peinliche Ausrutscher ins Fach bildende Kunst nicht mit gerechnet, wie den Red Bull Kreativwettbewerb, wo man dazu animierte, „Kunstwerke“ mit Red Bull Dosen zu kreieren. Oft liegt das Gute -gar nicht- so nah.
Aber: Allen Junkerrufen zum Trotz, so scheint’s, konnte der Hersteller der gummibeer-süßen aber absatzstarken Döschen nun doch noch für Kunst, sogar zeitgenössische und junge, auf hohem Niveau, begeistert werden. Unter dem Titel „HangART-7. Junge Kunst im Hangar 7“ feierte das neue „Kunstprogramm“ von Red Bull unter dem Motto „Art & Air“ mit einer Malerei-Ausstellung jüngst im März und April seinen Auftakt in der futuresken Red Bull Flugzeug-Ausstellungshalle Hangar 7 neben dem Salzburger Airport.
Gezeigt wurden den -zeitweise bis zu 9.000 Besuchern täglich- unter anderem Kunstwerke von Edgar Honetschläger, Anna Meyer, Katrin Plavcak, oder Maja Vukoje. "Arbeiten, von denen Hangar-7 angekauft hat, die sich im weitestens Sinne mit dem Thema des Fliegens, der Bewegung, Dynamik und technologischen Visionen auseinandersetzen", so die Kuratorin Lioba Reddeker. Reddeker ist auch Leiterin von basis wien, das jüngst in große finanzielle Schwierigkeiten geraten war, weil der Bund alle Subventionen gestrichen hatte. Nun hat basis wien, das Online-Archiv und Vermittlungsplattform österreichischer und zeitgenössischer Kunst und Künstler, durch den Getränkehersteller wieder finanziellen Rückenwind bekommen und wird Red Bull fürderhin –zunächst bis nächstes Jahr, respektive aber darüber hinaus- dabei helfen- junge und unbekannte Künstler in Österreich fördern.
Im Vordergrund stehen nicht so sehr die Ankäufe und Ausstellungen im Hangar 7, davon soll es heuer noch eine zur Festspielzeit, eine weitere im Herbst geben, sondern vor allem die längerfristige, qualitative Förderung von junger unbekannter Kunst „hinter den Kulissen“ und „an der Basis“: die Kooperationen mit Kunstakademien, Unterstützung von Austauschprogramme, die Dokumentation von aktueller Kunst, längerfristig aber auch der Aufbau einer eigenen Sammlung. Ein Programm, das von einer Jury mit Carl Aigner, Peter Baum, Christian Hauer, Edelbert Köb, Peter Pakesch, Christiana Schaffenrath und Jos Pirkner mitgestaltet werden wird. "Wir bemühen uns beispielsweise gerade um eine Kooperation mit spanischen und österreichischen Akademien", so Reddeker, "nicht zuletzt weil die Kunstmesse ARCO 2006 einen Österreichschwerpunkt führt. Auch soll es heuer noch der Start zu einem China-Fokus erfolgen, da die aktuelle chinesische Kunstproduktion in Österreich noch kaum bekannt ist."
Red Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz selbst, so munkelt man, habe übrigens keinen blassen Schimmer von zeitgenössischer Kunst und sammle sie angeblich selbst nicht, zumindest nicht systematisch. Ihn beflügelten, so heißt es, neben vielen PS eben mehr die Menschen. dahinter Auch gut, letztlich kommt’s aufs Gleiche raus. Von .

Red Bull verleiht der Kunst Flüge