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Das Architekturbüro noncon:form wurde praktisch bei Kaffee und Kuchen am Küchentisch der Wohngemeinschaft von Roland Gruber und Peter Nageler gegründet. Beide hatten ein kleines Projekt, beide wollten unbedingt in die Selbstständigkeit und eine funktionierende WG bestätigte schon eine mögliche Symbiose und Konkordanz der Arbeitsgemeinschaft. Von Manuela Hötzl.

Portrait: noncon:form

Aus den ersten zwei Projekten wurde nichts, die Partnerschaft hat dennoch gehalten und wurde durch Dietmar Gulle bald ergänzt. So unkompliziert die Geburt des Büros auch von statten ging, umso mehr wurde in die Professionalisierung investiert. Vor allem Roland Gruber wurde sich nach langjähriger Tätigkeit im Kulturbereich bewusst, dass nicht nur der Wille allein zählt und eine professionelle Umsetzung doch einiges an Kenntnissen verlangt. Die hat er sich am ICCM (Kultur- und Medienmanagement) in Salzburg mit einem zweijährigen Masterstudium angeeignet und lässt davon nicht nur sein eigenes Büro profitieren. Gruber ist ein „Networker“, man kennt ihn von Moderationen für die ig-architektur, wo er sich tatkräftig engagiert oder als Organisator der legendären Schiffreise auf der Donau. An dem schon vor noncon:form gegründeten Verein „Landluft“ ist er immer noch tätig.
Das bekannteste Projekt von noncon:form, das Temporäre Theater für die Stadt Haag in Niederösterreich wurde, vielfach ausgezeichnet (Bauherrenpreis 2001, Niederösterreichischer Holzbaupreis 2001) und bewirkt langsam Folgeaufträge und Einladungen zu Wettbewerben. Bei dem jüngst gewonnen Wettbewerb zur Ortsplatzgestaltung Maria Saal/Kärnten konnten die Architekten außer der Planungsleistung ihre Fähigkeit als Kommunikatoren einsetzen. Städtebau ist längst nicht mehr autoritär, sonder bedarf eines strategischen Managements in Einbeziehung aller Beteiligten. Und die werden von Architekten nicht nur gefordert, sondern auch moderiert, analysiert und umgesetzt.
Ihre Projekte, sind wie sie selbst, bis jetzt immer öffentlich. Ob das Theater am Platz, der Stadtgestaltung oder der „wählbar“, die sie für eine Partei am Stephansplatz gestalteten bis hin zu den Ausstellungsbeteiligungen, wie den Gruppenausstellungen „Wonderland“ in Kärnten oder „Frische Fische“ (Architektur & BauNews berichtete) in Graz. Sie sind keine Einzelkämpfer, die einen Wettbewerb nach dem anderen abgeben. noncon:form sieht sich als Teil einer großen Kollegenschaft, gemeinsame Ziele eingeschlossen, für die sich immer wieder engagiert einsetzen. Den viel strapazierten Satz „Architektur ist Öffentlichkeit“ leben noncon:form mit ihrem Büro. So gibt ihnen auch architektur in progress am 10. Dezember die Öffentlichkeit und eine Möglichkeit ihre Projekte, Intentionen und Strategien zu präsentieren.
Wer diesen Vortrag versäumt, hat noch am 13.Dezember 02 im Haus der Architektur in Graz oder am 24.Februar 02 nächsten Jahres bei einer MAK-NITE die Gelegenheit noncon:form live zu erleben.



erschienen in Architektur&Bauforum/ Newsletter Dez.02
> http://www.nonconform.at