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Kommentar von Manuela Hötzl

Architektur mit Standpunkt

Petition gegen den Irakkrieg

Wenige Architekten stehen wirklich in der Öffentlichkeit und wenn dann gemeinsam mit Prada-Shops (Rem Koolhaas), einem Bilbao Museum (Frank O. Gehry) oder der Teilnahme am Ground Zero Wettbewerb (Richard Rogers). Kürzlich tauchten diese Namen gemeinsam unter einer Petition gegen den drohenden Irak-Krieg auf. Verfasst wurde das Statement von dem Architekturkritiker Charles Jencks, das wie folgt endet: „Wenn der Krieg auch völlig legal scheint, wird er als ein Akt des Terrorismus gesehen. Nichts ist wie der Krieg, es ist ein nicht wieder gutzumachender Schritt...“ nach dem uneinigen Europa und den weitaus einträchtigeren Nobelpreisträger, die sich auch gemeinsam gegen den Krieg aussprachen, nun also auch eine Architektengruppe. Und nicht irgendeine, außer Koolhaas, Rogers und Gehrt unterstützen auch 13 andere Kollegen die Petition, wie etwa William Also und Zahm Hadid.

„Architektur als Berufsstand, der speziell seiner Umwelt und den Menschen nahe ist, sollte einen Standpunkt einnehmen.“, meint Jencks. Und wenn sich Architekten gerne als Generalisten sehen, schließt das auch politische Stellungsnahmen mit ein. Gut ist, dass sie es getan haben. Der drohende Krieg hat Nobelpreisträger und Architekten zu offiziellen Stellungsnahmen bewegt. Denn wenn Architektur Öffentlichkeit hat, sollten Architekten sie des öfteren öffentlich nutzen. Schließlich kann man „auf vielen verschiedenen Ebenen protestieren.“ Und ein paar haben auch Architekten zur Verfügung, immer wieder.



erschienen in Architektur&Bauforum Nr.03/Febr.03,Forum,S.3
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