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Kommentar von Manuela Hötzl

45 Klicks in die Architekturszene

Christine Bärnthaler ist die Initiatorin von ISZW, unter „podroom“ organisiert sie seit 1999 Ausstellungen, Vorträge und Gesprächsrunden – Veranstaltungen, die sich mit einer „Architektonischen Zwischenkultur“ beschäftigen und versuchen Architektur kritisch und fachübergreifend darzustellen und zu vermitteln. Architektur soll nicht nur innerhalb der eigenen Szene diskutiert werden, Architektur soll auch dort präsentiert werden, wo sie sich nur selten zeigt. Architektur ist zwar immer und überall, und alles ist Architektur, doch nur selten wird sie thematisch zerlegt, in ihrer Vielfältigkeit aufgezeigt oder fern eines Starkultes differenziert betrachtet. So startete Christine Bärnthaler im letzten Jahr einen Aufruf an die „Jungen“ Folder zu produzieren, um sie dann in Ärztewartezimmer aufzulegen.

Ohne Selektion und Einschränkung war es jedem Büro selbst überlassen, wie und mit welchen Projekten es sich präsentiert. Die Initiative sprach sich schnell herum und am Ende hatten sich 46 Architekturbüros einschließlich Folder gefunden. Wie eine kleine Wanderausstellung sollte der Stoss durch die Wartezimmer ziehen und so an einem gewöhnlichen Ort mit einem ungewohnten Thema konfrontieren. Gleichzeitig verkörpert das Konvolut auch eine, wie der Name schon sagt, Innere Szene, die sowohl im Ausland, als auch in Wien selbst auf großes Interesse gestoßen ist. Am 27. Juli wurden die Folder in einer Galerie in St. Petersburg gezeigt, einen Monat darauf in Pärnu, Estland. Begleitend dazu zeigte „podroom“ Fotos von Sissi Farassat. Die Fotokünstlerin hatte mit subjektiven Blick Ausschnitte, Details und Eindrücke aus den Büroräumen der Architekten aufgenommen. Diese wirken wie Zwischentöne aus den Produktionsstätten. Auch in Wien im Museum Moderner Kunst wurden die Folder am 11. Dezember, bei einer diensttäglichen MAK-Nite, zum Durchblättern aufgelegt. Vor allem Kollegen kamen, um zu sehen wie sich die „Konkurrenz“ präsentiert.

Die Wartezimmer warten zwar noch, doch in digitaler Form sind die Folder jetzt da und mit „Wohnen“ wird ihnen ein umfassender Überblick des kreativen Potentials der inneren Szene Wien zugänglich. Übersichtlich aufbereitet, kann man sich durch die 46 Architekturbüros klicken, die sich jeweils mit drei, von ihnen ausgewählten Projekten, vorstellen. Ohne Wertung, ohne kuratorische Einflüsse, außer der des Formats, ist Ihnen selbst ein Urteil überlassen. Die CD repräsentiert sicher ein großes Spektrum der Architekturschaffenden und eine Dichte, die selbst für eine europäische Großstadt außergewöhnlich ist.

Wenn sie jetzt noch keine Lust bekommen haben hineinzuschauen, regen vielleicht die ein wenig kryptischen Namen der Büros an, herauszufinden, was sich dahinter verbirgt:

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erschienen in Architektur&Bauforum
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