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Kommentar von Manuela Hötzl

Heiße Luft und kalte Füße

Themen liegen in der Luft – und zumindest die Inhalierung dieser chemischen und lebensnotwendigen Substanz scheint uns mit den Politikern in der Stadt zu vereinen. Doch ist Luft eine wunderbare Metapher, um die Aufarbeitung brisanter Themen zu betrachten und passt hervorragend zu den Veranstaltungen, die Stadtrat Rudolf Schicker seit einiger Zeit initiiert – sie sind genauso aufschlussreich wie ein Vortrag über Luft. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen können, dass wir alle wissen, woraus Luft besteht – im idealen Fall ist reine Luft ein Gemenge aus folgenden Gasen: Stickstoff hat mit 78% den größten Anteil, gefolgt von Sauerstoff mit 21%. Den Rest von 1% teilen sich Kohlendioxid mit den Edelgasen wie Argon. Luft ist ein Stoff, den wir nur unter Widerstand spüren. Beim Laufen und Radfahren oder einfach als frische Brise. Luft ist in dünner Schicht ein farbloses und unsichtbares Gas, dessen Vorhandensein wir gerne vergessen. Tagtäglich benötigt der Mensch mindestens 6m³ Luft und macht dazu etwa 20 000 Atemzüge. Doch wollen wir tagtäglich daran erinnert werden? Fängt Umweltpolitik bei der Zusammensetzung von Luft an? Architekturpolitik scheint diese Tendenzen zu haben. Die Studie von den Architekten Schwarz & Schwarz bei „Architektenträume für Stadträume? – Architektur im öffentlichen Raum“ präsentiert, setzte bei diesem Niveau an. Doch wo sind die Projekte mit den Architekten, von den Architekten, Herr Schicker? Längst Architektenträume?



erschienen in Architektur& Bauforum/05,März 03,S.3,Forum