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Kommentar von Manuela Hötzl

Gestaltungswille und Vatermord

Wie verkauft sich Österreich und die österreichische Architektur? Von und mit Wolf D. Prix. Neuer Mitarbeiter im „DerStandard“. Denn am Pfingstwochenende durfte jener selbst über seine, nun selbst, konzipierte Ausstellung dort schreiben und seine, nun eigene, Sicht der österreichischen Architektur darstellen. Die wiederum präsentiert er im Kunsthaus Mürz (Österreich) unter dem Titel „Rock over Baroque“. Untertitel: „Jung & Schön: 7+2.“ Zusammengefasst: Die österreichische Architektur ist emotional, antiintellektuell, vatermörderisch aus Trotz gegenüber eigenen Traditionen und barock. Barock auf österreichisch, nach Prix „macht die Gestalt des komplexen Raumes und nicht die simplifizierte Box eine besondere Fähigkeit der österreichischen Architekten“ aus. So zeichnet sich die Auswahl der gezeigten Büro durch den „Gestaltungswillen zur Raumsequenz aus“. Doch dieser Begriff kommt aus dem Expressionismus und bringt alles durcheinander; besonders die Theorie, die Prix von österreichischer Architektur fordert. Mit dem Untertitel „Jung & Schön“ wieder entheoretisiert, bringt Prix Österreich auf den Punkt.
Doch ist das wirklich Österreich? Das ist Prix. Und das Kunsthaus Mürz - nicht die Welt. Kein Vatermord, Gestaltungswille und Coop-Tradition, bitte!



erschienen im Architektur&Bauforum/ Juni 04, Titelseite
Kunsthaus Mürz -