Aktuell *Ost Über Uns Archiv Impressum English




Kommentar von Antje Mayer

Die Kunstmesse „Art Vienna“

Gnadenlos Kundenorientiert:

Die „kunst.wien“ im MAK war gerade über die Bühne gebracht, schon öffnete die nächste Kunstmesse (von 28.11. bis 1.12.) in der Donaumetropole ihre Pforten. Ganz anders als im MAK, soll heißen kundenorientierter, wollten es offensichtlich die Veranstalter, die arthaus Kunsthandel Gesellschaft m.b.H., diesmal aufziehen: mit „innovativen“ (sic!) Öffnungs-zeiten von 15 bis 24 Uhr, mit Begrüßungssekt für jeden, Seniorentag, Kinder- und Prominentenmalen. So „zielgruppen- und serviceorientiert“ wie das klingt, war dann auch das Kunst -Programm der „bunten Vielfalt“ für Jedermann von 8 bis 80 Jahren. Der „Mix aus Kunstrichtungen- und werken der letzten 40 Jahre“, den die 80 Galerien aus 15 Ländern boten, brachte Weihnachtsmarktstimmung in der neonbeleuchteten Messehalle neben dem Wiener Prater: Seidenblumengestecke neben Günther Uecker (Fischerplatz Galerie Ulm), Keramik-schüsseln neben René Schoemakers-Bilder (Galerie am Groß-neumarkt Hamburg) furchterregend umzingelt von einem „bunten“ Haufen gerahmter Scheußlichkeiten und Dritt-klassigem bekannter Namen. Positiv, wenn auch nur zuweilen: Der Schwerpunkt „Junge Kunst aus dem Osten“, präsentiert von Galerien aus Bulgarien, wie der Irida Art Gallery aus Sofia, Georgien, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Tschechien. Fürwahr eine „Kunstmesse der Superlative“, im Sinne kunden-orienten Kunstshoppings.



erschienen im Informationsdienst Nr.266/05.Dez.02,S.19
MAK -