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Kommentar von Manuela Hötzl

Hasta la vista!

Mit einer hochkarärtigen Podiumsdiskussion ging am 13. Dezember die ebenso hochkarätige 6. „Medien und Architektur Biennale“ in Graz zu Ende. Peter Cook, Günther Domenig, Eilfried Huth, Hans Hollein, Max Peintner und Gianni Pettena von Archigram und Superstudio etc. präsentierten in kurzen und längeren Rückblicken ihre Projekte. Eine dichte Packung aus Konzepten, Ideen, Installationen, Kleinprojekten und Kunstobjekten, die mit jedem Jahr in der es der Gegenwart näher rückte, formaler, inhaltloser und einfach uninteressanter wurden. Cook sprach von einer Radikalität, die ihnen geblieben sei und die, allesamt jetzt auch in Bauten manifest wurde. (Die Veranstaltung fand im Kunsthaus statt). Das verbale Engagement war offensichtlich, die baulichen Argumente wurden von der Geschichte längst eingeholt und hinken einer persönlichen Nostalgie hinterher, die in dieser Form nichts mehr in einer aktuellen Architekturdebatte verloren hat. Doch gibt es die? Hat man Holleins, in Form gepresste, postmoderne Chaosfragmente oder Pettenas hölzerene Wirr-Warr-Treppen in Nahaufnahme nichts mehr entgegenzusetzen? Die Anerkennung sei ihnen allen vergönnt, doch Cook’sche Kampfrufe haben sich doch längst in Wohlgefallen bei Öffentlichkeit und Politik aufgelöst und reihen sich in einen unangenehmen autoritären Tonfall, der in der ganzen europäiaschen Politik überhand nimmt. Wo sind sie hin die Konzepte, die gesellschaftliche Relavanz einnehmen – eines ist sicher: diese sind unangenehm, diese bauen kein Kunsthaus und erfreuen sich daran – und das muss diese Generation wissen.
Mit „Hasta la vista Europe“-Plakaten verabschiedet sich die Kulturhauptstadt Graz – Ein perfektes Motto, um präsent zu bleiben.



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