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Kommentar von Manuela Hötzl

Odyssee 2001: Take over! Turn around! Tell it like it is!

Die Ausstellungsräume - unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Dies sind die Abenteuer der neuen Ars Electronica, die viele Lichtjahre von der Erde entfernt unterwegs ist, um fremde Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen. Die Ars dringt dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Im Gegensatz zum Raumschiff Enterprise und dem Informationszeitalter, das ungebrochen Geschwindigkeit verspricht, eröffnet sich die Ars den Besuchern sehr langsam.

Selbst mit größtem Enthusiasmus an virtuellen Welten und zukunftsträchtigen Themen wird man von einer unübersichtlichen Webpage, in Massen auftretenden flimmernden Bildschirmen und mystischen Anglizismen veräppelt. Irgendwann kommt man sich einfach dumm vor, wenn einem nicht gleich bei Projektnamen wie „brainball“, „zqodlocator“ oder „xxero“ ein helles Licht aufgeht. Nicht vergraulen lassen und sich in ruhigeren Stunden ins Ars Electronica Center beamen. Denn fernab des Festivaltrubels sollte man sich einmal in die „Cave“ des Centers wagen, die auch während des ganzen Jahres zu besichtigen ist.

An wenigen Orten auf der weiten Welt ist solch eine „Cave“ bis jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich. Das könnte sich bald ändern. Denn das „futurelab“, die hauseigene Technik und Programmierabteilung des Ars Electronica Centers, hat den bislang teuren Rechner, der eine räumliche Erfahrung in der „Cave“ möglich macht, durch einfache PCs ersetzen können. Man muss sich das so vorstellen: Man betritt eine vier bis sechsseitige Box, schnallt sich 3D Brillen um, nimmt einen Joystick in die Hand und die virtuelle Welt wird wahr.

Die „Cave“ ist damit transportabel und leistbar geworden und wird in Zukunft sicher auf einigen Ausstellungen zu sehen sein. Oder in Architekturbüros, wo Bauten, wie die nicht realisierte Neue Galerie in Linz, schon im Entwurf begehbar sein werden. Faszinierend!

Ars Electronica Center Linz: Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10.00 – 18.00



erschienen in Architektur&Bauforum Nr.15/14.Sept.01,S.2