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Kommentar von Manuela Hötzl

Die wunderbare Welt des Dr. Tabori

Am 2. Juni ist die Ausstellung „Mega. Manifeste der Anmaßung“ im Künstlerhaus zu Ende gegangen

Spiegelnde Labyrinthe, hängende Gärten, luftige Farbskulpturen, rötliche Megaherzen, Mikroüberraschungen in Staubsaugerröhren, offene, geschlossene, schwarze, transparente oder verspielte Boxen, überdimensionale, gläserne Kettenhemden, weiche Steinerlebnisse, blumige und wortreiche Flächen, Tapeten, Manifeste, rosarote Hängepunschkrapfen, fliegende Bleistifte und Abziehbilder als Spruchverteiler in der Stadt, (gespickt mit einigen Gruselkabinetten und Fakes) - und Images, Images, Images auf Bildschirmen, Wänden, Böden – That´s Mega!

Am 2. Juni war die Welt des Dr. Tabori vollendet, der Mikro-Kosmos des Künstlerhauses stieg zum Mega-Kosmos für an die 70 Architekten und Künstler auf. Ein Schimmern und Glühen von energetischer Aura, untermalt von Sprechgesängen über Mega und Mega-Projekten, schwebte in den letzten Wochen durch die Mega-Hallen. Doch: Was bleibt von dem Mega-Aufbäumen, in Mega-Materialansammlungen und Mega-Denkgebäuden manifestiert, in Mega-Schweiß und Mega-Arbeitskraft aufgegangen, zurück? Ein weiteres Babylon? Eine Welt eröffnet von Meag-Jan Tabor, die ihren Sinn ganz woanders sucht? Sollen Architektur und Architekten diese Öffentlichkeit, die museale, bekommen? Sind die Personen, Motivationen und Einzelobjekte noch wichtig? Ist es nicht an der Zeit, hinaus zu gehen, die Ressourcen zu nutzen, die Qualität in der Quantität aufzuspüren und die Anmaßung weiterzutragen? Das Museum ist geschlossen, kommen sie in die Mega-Stadt!



erschienen in Architektur&Baunews Nr.11/Jun.02, Newsletter