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Kommentar von Manuela Hötzl

Architekten im Film

„Matrix“ erzählt von einer Welt, in der sich die Virtualität verselbstständigt. Fiktion und Realität sind nicht mehr zu unterscheiden. Im Verlauf der Geschichte wird klar, dass diese Thematik keine Utopie oder Phantasie darstellt, sondern unsere unmittelbare Gegenwart betrifft. Die Visualisierung dieser Realität wirkt fast langweilig, die Protagonisten sprechen in Rätseln und schicksalsergebenen Monologen. Erschaffen hat Matrix der „Architekt“, der Neo, dem Erlöser und der „Fehlfunktion“ erklärt: „Die erste Matrix, die ich schuf war perfekt; Ein Kunstwerk, ohne Fehler, erhaben. Ein Triumph, dem nur sein monumentales Scheitern gleichkommt. Die Unausweichlichkeit ihres Scheiterns ist mir jetzt offensichtlich als die Konsequenz einer Unvollkommenheit, die jedem Menschen innewohnt. Deshalb gestaltete ich sie um, um das groteske eurer Natur besser abbilden zu können. Ich wurde wieder durch einen Fehlschlag gestraft.“ So sitzt der weißhaarige Architekt in einem Zimmer mit lauter Bildschirmen auf einem Drehstuhl, einen Bleistift in der Hand als letztes Überbleibsel der wirklichen Welt. Der Architekt kann seine perfekt kreierte Welt, die Virtualität, nicht mehr kontrollieren und scheitert. Realität oder Fiktion?