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Kommentar von Jana Hötzl, 11 Jahre

Meine Traumschule

Ich reite mit meinem Pferd zur Schule. Dort bringt mich mein Delfin in den vierten Stock zu meiner Klasse. Zuerst haben wir Pause und alle Kinder stehen in der Klasse verteilt, spielen, reden oder zeichnen. Die erste Pause, also diese, dauert immer eine halbe Stunde. In den ersten zwei Stunden haben wir Zeichnen. Heute malen wir Tiere, ich male einen Delfin, ein Pferd, eine Katze und einen Hund. Und nachdem wir die Tiere fertig gezeichnet haben, machen wir einen Ausflug in den Zoo und dürfen dort auf den Tieren reiten, die wir gezeichnet haben. Wir dürfen uns auch einen Taucheranzug anziehen und zu den Robben ins Wasser steigen. Nach einer Stunde gehen wir wieder zurück zur Schule. Danach haben wir wieder Pause und alle gehen zum Buffet, kaufen sich eine Semmel oder etwas Süßes. Nach der Pause haben wir Biologie und wir machen eine Zeitreise in das Jahr 3000 und landen mit unserem fliegenden Sofa auf dem Meer. Plötzlich springt ein blaugrauer Tümmler über unser Sofa und ein feuerroter Vogel fliegt vorbei. Der Tümmler ist noch immer in der Nähe des Sofas. Schnell ziehe ich meine Badesachen an, setze mich auf den Tümmler und er springt mit mir über das Meer. Nach einer halben Stunde passiert ein Wunder; mehr Glück kann man nicht haben, denn wir stoßen auf einen Walhai. Voller Begeisterung steige ich von dem Delfin herunter, schwimme vorsichtig zu dem Walhai hin, mache ein Foto und hänge mich an ihn und er bringt mich tatsächlich zurück zum Sofa. Beim Sofa angekommen, ziehe ich wieder meine trockenen Sachen an und kaum habe ich sie an, setzt sich der feuerrote Vogel auf das Sofa. Zuerst erschrecke ich, aber dann steige ich auf den Rücken des Vogels und er fliegt mit mir hoch hinauf und ich habe das Gefühl , selbst ein Vogel zu sein. Während er fliegt, schaue ich von oben herunter und sehe den Walhai und den Delfin. Plötzlich geht der Vogel weiter runter und ich mache mit meiner wasserdichten Kamera ganz viele Fotos von dem Tümmler, dem Walhai und dem Meer. Dann bringt der Vogel mich zurück zum Sofa und ich mache auch noch schnell ein Foto von ihm. Schließlich kehren wir mit der Zeitmaschine wieder zurück zur Schule. Jetzt ist große Pause und wir dürfen hinaus. Draußen spielen wir Frisbee, Ball oder tauschen Sammelartikel. Aber wenn wir drinnen bleiben, zeichnen, basteln, singen, schreiben oder lernen wir. Die Stunde beginnt wieder und wir haben jetzt Musik. Das Thema ist Beethoven und Schubert und wir schauen uns einen Film an, über den wir dann schreiben müssen. Wir hören uns CDs von Beethoven und Schubert an und müssen eine Geschichte über Beethoven schreiben oder einen Aufsatz über Schubert, das können wir uns selber aussuchen. In dieser Pause bleiben alle Kinder in der Klasse und räumen die Sachen für die nächste Stunde her, weil diese Pause nur fünf Minuten dauert. In der nächsten Stunde haben wir Deutsch und lesen ein Buch, das wir uns selbst aussuchen dürfen. Sobald wir die Bücher fertig gelesen haben, dürfen wir im Internet über die Autoren recherchieren und einen Aufsatz über sie und das Buch schreiben. Wenn wir den Aufsatz fertig geschrieben haben, drucken wir ihn aus und geben ihn in
den Controller, damit wir keine Fehler haben. Dann legen wir denn Aufsatz auf den Lehrertisch. Und in dieser fünfzehnminütigen Pause trinken und plaudern wir und packen unsere Schulsachen. Dann gehen alle in den Französischsaal. In der fünften und letzten Stunde haben wir nämlich Französisch und lernen heute die Körperteile und die Sinne. Wir müssen einen Aufsatz auf Französisch schreiben, dürfen aber auch auf dem Computer mit dem Übersetzerprogramm schreiben. Die Französisch-Lehrerin schaut es sich an und gibt es uns dann wieder zurück. In der letzten Pause gehe ich in die Nachmittagsbetreuung und mache Hausaufgaben, spiele mit Freunden oder wir plaudern über Geheimnisse und essen etwas Warmes, das wir beim Buffet gekauft haben. Und meine Freunde und ich ärgern die Buben und die Buben sperren uns dann aus Wut im Buben- oder Mädchenklo ein. Nach der Nachmittagsbetreuung gehe ich in den Nachmittagsunterricht. Ich habe Werken und heute basteln wir entweder ein Pferd oder einen Delfin aus Ton und alle machen beides. Nachdem wir das (die) Tier(e) fertig gemacht haben, lassen wir es trocknen, und wenn es getrocknet ist, malen wir es so an, wie wir es wollen. Zum Schluss dürfen wir in den Computerraum und dort surfen wir im Internet oder machen irgendetwas anderes. Ich recherchiere über meine Lieblingsautorin und spiele ein bisschen im Internet. Bevor es läutet, gehe ich mir noch schnell etwas beim Buffet kaufen und warte im Werksaal darauf, dass es läutet. Wenn es läutet, wartet mein Delfin schon vor der Tür auf mich und bringt mich hinunter zu meinem Pferd, das mich dann weiter nach Hause bringt.

Jana Hötzl, 11 Jahre, Rahlgasse, Fr. Prof. Sasik, Deutsch, 18.9.2004



erschienen im Ofrum Off, Apr.05, S.03