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Kommentar von Antje Mayer

Kaviar, der poppt!

Ich lass mir hiermit mitbringsel- und verführ-technisch in die Karten schauen. Hoffen wir, dass niemand, der mich kennt, diese Zeilen liest. Ich pflege nämlich meinen Freunden von meinen Russlandreisen immer ein Döschen Kaviar mitzubringen nebst einem guten Fläschchen Wodka natürlich. Allein die kyrillische Schrift der Verpackung weht schon den gewissen Hauch Dr. Schiwago aus dem fernen Lande mit und zaubert ein Lächeln auf die Gesichter der Daheimgebliebenen. So was sind die letzten Exotikbrösel in Zeiten der Globalisierung! Apropos. Die Männer lieben bekanntlich nicht gerade das Außergewöhnliche, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. So war es bisher –nicht zuletzt aus Eigennutz- meine Angewohnheit, jene potenz-, lust- und launesteigernde Kombination meinen Geliebten“ am Morgen danach“ zum Frühstück mit Toastbrot zu reichen. Kaviar ist reich an Eiweiß, meine Damen! Übrigens keinesfalls Zitrone und Zwiebeln dazu servieren, sie übertünchen den feinen Geschmack und wir wollen uns die gute Laune doch nicht mir einem Zitrone-Zwiebelbäuerchen verderben lassen. Auch die annähernd 350 Kilokalorien für ein ganzes Döschen, sind bei entsprechendem Ausgleichssport an einem solchen Tagesanfang verkraftbar.
Meine Haussorte Ikra (russisch: Kaviar) ist aus dem Hause „Severnaja Kompanija” Deren roter Lachskaviar ist nicht nur sündig rot, sondern poppt wegen der Größe der Roggen einfach wunderbar im Mund. Erst ein wenig Widerstand, dann Plop! und dann rinnt das Innere salzig den Gaumen hinab. Haptisch unschlagbar! Ein wenig so wie die Brausebonbons der Kindheit, nur nicht so unschuldig. Und nun verraten sie bitte folgendes keinem: Er ist einer der billigsten Kaviar, den man in Russland bekommen kann. 140 Rubel, umgerechnet circa 4 Euro für ein 140g-Döschen ist ein Preis, den ich in Moskau in der Innenstadt zahle, etwas außerhalb kriegen Sie ihn noch billiger. Guten Morgen wünscht Antje Mayer!