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Kommentar von Manuela Hötzl

„Auch ein Fest kann Architektur sein“

Am 15. April hat Marta Schreieck, Kommissarin Österreichs der Architekturbiennale 2004 in Venedig, ihr Programm im „k47“ vorgestellt. Das, gleich vorweg, nicht besonders überrascht. Schon vor ein paar Wochen, hätte jeder Kenner der Szene mit wenig Anstrengung die vier Namen, mit dem Begriff jung und innovativ konfrontiert, nennen können: „querkraft Architekten“, „AllesWirdGut“, „pool“ und „the next ENTERprise architects“, sind die Jungen und längst auch international Bekannten, die Österreich auf der Biennale vertreten werden.
Zugegeben, Überraschung muss nicht sein, wenn das Gute so nah und offensichtlich nahe liegt. Warum soll man also nicht auf etwas zurückgreifen, dass direkt einen „Aha-Effekt“ auslösen kann und direkt mit Österreich in Verbdingung gebracht wird.
Der zweite Teil der kuratorischen Auswahl ist weit gewagter, und: ungleich schwieriger darzustellen: Martha Schreieck wählte das Familienunternehmen MÖLK mit seiner Lebensmittelkette MPreis. So unbestritten wertvoll die Aktivitäten des Betriebs für die Architekturszene und für die regionale Architekturvermittlung von Architektur ist.
Auf einer Architekturbiennale, im Kunst und Repräsentationskontext hat ein Unternehmen, selbst ein solches, nichts zu suchen. Oder soll der Ausstellungsrundgang durch die Pavillons von Prada-Shops, BMW oder VW-Häusern und anderen Bauherren-Initiativen stattfinden? Selbst mit einer sensiblen Präsentation bewegt sich Martha Schreieck mit dieser Auswahl auf das kritische Terrain eines dankbaren Architekten, der seinen Bauherrn mehr Raum bietet als seinen Kollegen.



9. Architektur Biennale Venedig 2004
Ausstellungsdauer: 5. September bis 7. November 2004