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Kommentar von Antje Mayer

Ute Meta Bauer: Leiterin der 3. berlin biennale 2004

Gerade erst hat Ute Meta Bauer den Stress der documenta XI, für die sie neben Leiter Enwezor als Kuratorin brillierte, hinter sich gebracht, schon düst die Stuttgarter Theoretikerin und freie Kuratorin (Jahrgang 1958), mit Professur an der Akademie der bildenden Künste im Wien („Institut für Wissenschaft und Technologie in der Kunst“), wieder durch die Weltgeschichte. Grund: Bauer wurde zur Kuratorin der 3. berlin biennale für zeitgenössische Kunst auserkoren, die im Februar bis April 2004 ihre Pforten in der deutschen Hauptstadt öffnen wird. Seit dem berlin biennale-Debüt 1998 und der 2. biennale 2001 unter der Kuratorin Saskia Bros soll das Spektakel fürderhin regelmäßig im Zwei-Jahres-Turnus stattfinden. Bauer ist deswegen schon wieder emsig auf der Suche nach neuen, aktuellen Kunstpositionen, mit Berlinbezug. (Momentan weilt die Vielbeschäftigte zu diesem Zwecke im übrigen am dunklen Polarkreis. Sehr symbolträchtig möchten manche Spötter meinen).

„Ich habe mir für die 3. berlin biennale eine längere Vorlaufzeit erbeten“, so Uta Meta Bauer, die gerade erst von ihrer Stuttgarter Wohnung nach Berlin übersiedelte, „aber bis Frühherbst, dass heißt dann mit offizieller Bekanntgabe der Künstler im Oktober oder November, möchte ich die Auswahl der Künstler abgeschlossen haben. Internationale Positionen mit Berlinbezug zu finden, braucht eben seine Zeit.“

„Die Erwartungshaltung ist groß, das Budget klein“, gesteht Meta Bauer. „Meinen Ansatz werde ich bei der Pressenkonferenz Mitte März bekannt geben. Soviel kann ich jetzt schon sagen: Mein Anliegen ist, im Sinne einer gewissen Kontinuität, den Standort Berlin auch Richtung Westen wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.“ An Berlin als Kulturmetropole mit regen Zulauf glaube sie auf Dauer schon, meint Meta Bauer. „Berlin wird auch international, etwa in New York, durchaus wahrgenommen. Man muss nur manchmal den eigenen Blick etwas korrigieren.“

Noch ist alles allerdings unklar. Anfang Februar wird Uta Meta Bauer überhaupt erst ihren Vertrag unterschreiben, selbst die Ausstellungsräume, die bisher über die Stadt verteilt waren, stehen noch nicht entgültig fest, geschweige denn sind die Mietverträge unterschrieben. Die Stadt Berlin ist bekanntermaßen gründlich pleite und deswegen muss auch Bauer sparen. Dass die Räume der sogenannten „Kunst-Werke“ vom Institute for Contemporary Art in der Auguststraße wieder, wie bei den vergangenen zwei biennalen, den Hauptstandort stellen, ist allerdings schon fix. Auch hat man bereits Gabriele Horn als Geschäftsführerin gewinnen können. Die bekannte Referentin für bildende Kunst im Senat für Wissenschaft, Forschung und Kultur, wird als Halbtagskraft die Kunstschau mitorganisieren.



erschienen im Informationsdienst Nr.269/23.Jan.03, S.7