Kommentar von Manuela Hötzl
Kommentar von Manuela Hötzl
Bevor das neue Jahr wieder mit Vorträgen und Ausstellungen weitergeht, noch ein kurzer Rückblick: Zum Jahresabschluss wollte das Architekturzentrum Wien mit "schenken sie (sich) architektur" den architektonischen Buchverkauf ankurbeln und beendete gleichzeitig die Illusion, dass Architektur vielleicht doch noch öffentlich, vielschichtig und interessant kommuniziert werden könnte. Volker Dienst, Reinhard Honold, Gabriele Kaiser, Robert Temel, Walter Zschokke präsentierten unter der Leitung und Moderation von Christian Kühn ihre Architekturpublikationen, die sich durchaus sehen und lesen lassen. Warum können sie nicht spannend und anregend vorgestellt werden? Nur wie auch? Alle auf dem Podium waren in der Rolle des Publizierenden, das bedeutete die Pattstellung für eine differenzierte Diskussion. Selbst wenn diese nicht gefragt war, ist ein unterhaltsamerer Umgang mit Öffentlichkeit und Veröffentlichung von Architektur gewünscht.
Alles war durchwebt von Vermutungen und Andeutungen. Statt Texten aus den Büchern oder Schmakerln aus der Produktion wurden Fragen gestellt, wie: „Soll man junge zeitgenössische oder historische Architektur veröffentlichen?“ oder „Was kann man sich mit den Föderungsmodellen noch leisten ?“ Wenn man sich Architektur also schenken soll, muss man endlich einen leichteren und verfeinerten Zugang finden, sonst kann man sich Architektur wirklich schenken!