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Kommentar von Manuela Hötzl

Wettbewerbe um jeden Preis?

Architekten wollen nicht jammern, sie wollen bauen – doch ein Überleben auf dem Markt wird immer härter. Das betrifft mittlerweile ebenso etablierte Büros, wie den jungen Nachwuchs – und dem wird nun durch das neue ZV-Gesetz das Einstiegsszenario „Wettbewerb“ noch zusätzlich erschwert (Verbot der Teilnahme mit ruhender Befugnis). Jetzt kann man behaupten, dass es vielleicht zu viele Architekten gibt und der Markt sich selbst regulieren soll - und die vorsichtige Frage stellen, ob denn Wettbewerbe immer zielführend und qualitätssichernd sind, wenn das System auf Ressourcenausbeutung aufbaut? Die ig-architektur hat interessante Zahlen ans Licht gebracht, betreffen Markt versus Kammer: 5 Prozent der Architekturbüros erwirtschaften ungefähr die Hälfte der gesamten Umsätze, bringen aber gleichzeitig nur 10 Prozent der gesamten Beiträge der Kammer-Wohlfahrtseinrichtung ein. Woher der Rest kommt, ist leicht auszumachen. Ein Kammersystem, dass diejenigen ausgrenzt, die prozentual, die meisten Beiträge liefert, erhält vor allem selbst. Der Preis, um Vielfalt und Qualität zu erhalten, wird damit sehr hoch und einseitig. Doch das ist leider nur der Nebenschauplatz der politischen Enquete.



erschienen in Architektur&Bauforum 03/Febr.04. Titelseite